Kultur kann nicht eingekauft, einfach oben draufgesetzt werden, sondern durchdringt alle Vorgänge in einer Organisation. Kultur meint oft mehr den Umgang mit dem WIE als mit dem WAS.

– Bernd Schmid, Wirtschaftswissenschaftler und Begründer der systemischen Transaktionsanalyse (TA)

In Zeiten des Fachkräftemangels und einer Welle des Renteneintritts erfahrener Arbeitnehmer:innen, braucht es Alleinstellungsmerkmale, mit denen sich Unternehmen von der Masse abheben und als attraktiver Arbeitgeber präsentieren können. Die Unternehmenskultur kann hierbei eine entscheidende Rolle spielen.

Die Unternehmenskultur entscheidet über den Umgang der Menschen miteinander innerhalb des Unternehmens und darüber, wie die Gewinnerzielung in einer moralisch verantwortbaren Weise gestaltet werden soll. Sie baut auf festgelegten Unternehmenswerten auf, welche bestimmen, wonach das Handeln aller ausgerichtet werden soll: Wie wollen wir miteinander umgehen? Wie erreichen wir, gut zusammenarbeiten zu können? In welchen Bereichen übernehmen wir soziale Verantwortung als Unternehmen? Auf diese und weitere Fragen sollten die festgelegten Werte des Unternehmens eine Antwort bieten.

Im Code of Conduct werden diese Werte und die Ethik des Unternehmens schriftlich festgehalten. Dabei handelt es sich um einen Verhaltenskodex, welcher konkrete Regeln und Richtlinien enthält, wie diese Werte im Unternehmensalltag gelebt und nachhaltig integriert werden sollen. Auch Sanktionen, die bei Verstößen gegen diese Regeln greifen, sind darin verankert.

Die Festlegung auf eine respektvolle und transparente Zusammenarbeit als Unternehmenskultur kann als Maßnahme im Bereich Corporate Social Responsibility eingeordnet werden. Denn sie fördert das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen und bekräftigt die Bedeutung eines jeden Einzelnen. Menschen, die sich mit den Werten des Unternehmens identifizieren können, werden mit einer höheren intrinsischen Motivation an die Arbeit gehen und effizienter arbeiten. So wird sich ein Mitarbeiter, dem Ehrlichkeit und Authentizität wichtig sind, schwer damit tun, für eine Firma zu arbeiten, in der Beziehungen mehr zählen als Leistung oder die sich nicht an gesetzliche Vorgaben hält. Stimmen die Haltungen der beiden jedoch überein kann das einen Wettbewerbsvorteil darstellen, da motiviertere Mitarbeiter:innen eher bereit sind, mehr Arbeit in kürzerer Zeit zu leisten und auch langfristig ausdauernd auf Ziele hinzuarbeiten. Ein Unternehmen, das ein harmonisches Miteinander ausstrahlt, erhöht somit die Mitarbeiterbindung und wirkt damit dem Fachkräftemangel entgegen. Zudem werden Kosten, die durch eine hohe Fluktuationsrate verursacht werden, gesenkt. Auch das Image bei Geschäftspartner:innen und Kund:innen wird gestärkt. Die Chancen auf eine weitere Zusammenarbeit mit Zulieferern oder anderen Unternehmen erhöht sich. Kundenbeziehungen werden gestärkt sowie neue Interessent:innen gewonnen.